Lipödem selbst in die Hand nehmen: Tipps für den Alltag

🕑 Letztes Update: 5. November 2024 von Ang. Dr. Ahmad Fulan
✅ Quellen wissenschaftlich geprüft durch Dr. Aydin Yelken

Lipödem ist die Bezeichnung für eine chronische, oft schmerzhafte Fettverteilungsstörung, die mehrheitlich Frauen betrifft und meist an den Beinen, Hüften und Armen auftritt. Betroffene leiden häufig nicht nur unter körperlichen Beschwerden, sondern oft auch an seelischen Belastungen. Viele fragen sich deshalb, wie man selbst dazu beitragen kann und welche Mittel es gibt, die Symptome zu lindern, um den Alltag mit Lipödem besser bewältigen zu können.

Bewegung

Regelmäßige Bewegung spielt bei Lipödem eine enorm wichtige Rolle. Besonders Ausdauersportarten wie beispielsweise Schwimmen und Walken werden empfohlen, da sie den Stoffwechsel anregen und zudem die Durchblutung fördern, ohne die Gelenke stark zu belasten. Auch leichte Kraftübungen können vorteilhaft sein, da sie den Muskelaufbau unterstützen, was wiederum die Lymphaktivität positiv beeinflussen kann. Es ist dennoch immer wichtig, auf das eigene Körpergefühl zu achten und keine Überlastungen zu provozieren. Ein zu intensives Training kann die Beschwerden unter Umständen nur noch mehr verstärken.

Kompressionskleidung

Diese Art von Kleidung gehört für viele Betroffene schon zum Alltag dazu und kann helfen, die Symptome zu lindern. Durch einen leichten Druck auf das Gewebe kann die Lymphflüssigkeit besser abtransportiert werden, was das Schweregefühl und die Schmerzen reduzieren kann. Allerdings ist es keine einfache Aufgabe, die passende Kompression zu finden. Oftmals werden mehrere Anpassungen und Anpassungstermine benötigt. Es wird allgemein dazu geraten, die Kompressionskleidung regelmäßig zu tragen und darauf zu achten, dass sie gut sitzt und den Bewegungsablauf nicht einschränkt.

Die wichtige Rolle der Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung kann bei dieser Krankheit vor allem dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und den Stoffwechsel zu unterstützen. Es gibt bisher keine spezielle „Lipödem-Diät“, doch eine antientzündliche Ernährungsweise wird in jedem Fall empfohlen. Diese enthält beispielsweise viel frisches Gemüse sowie Obst und gesunde Fette wie Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren. Zucker, Weißmehlprodukte und Fertigprodukte sollten vermieden werden, da sie Entzündungen fördern können.

Eine bewusste, gesunde Ernährung kann zudem helfen, das Gewicht unter Kontrolle zu bringen, auch wenn bei der Krankheit ein reines Abnehmen oft nicht ausreicht, um das Fettgewebe zu reduzieren. Trotz alldem berichten viele Betroffene, dass eine gezielte Lipödem Ernährung das allgemeine Wohlbefinden und die Beschwerden positiv beeinflussen kann.

Lymphdrainage und andere Therapien

Durch eine manuelle Lymphdrainage und die dabei angewandten sanften Massagebewegungen wird der Lymphfluss angeregt, was wiederum Schwellungen und Druckgefühle mindern kann. Wenn dazu noch Kompressionskleidung im Einsatz ist, kann die Lymphdrainage besonders effektiv sein. Da solche Behandlungen oft regelmäßige Termine erfordern und in manchen Fällen nicht von der Krankenkasse übernommen werden, ist es ratsam, sich vorab gut über die Optionen und Kosten zu informieren.

Psychologische Unterstützung

Zusätzlich zu den körperlichen Beschwerden kann das Lipödem selbstverständlich auch verschiedene seelische Belastungen mit sich bringen. Viele der Betroffenen fühlen sich durch die eigene Körperwahrnehmung und das Krankheitsbild isoliert. Durch den Kontakt zu anderen Betroffenen in speziellen Gruppen oder anderen Gemeinschaften entsteht ein Gefühl des Verständnisses und der gegenseitigen Unterstützung. Auch eine psychologische Betreuung kann förderlich sein, um das Selbstwertgefühl zu stärken.

Obwohl es bisher leider keine effektive Heilung für das Lipödem gibt, können die genannten Maßnahmen dazu beitragen, die Symptome deutlich zu lindern und die Lebensqualität wieder zurückzuerlangen. Jeder einzelne Schritt, den man selbst in Richtung Wohlbefinden geht, trägt dazu bei, den Umgang mit dieser chronischen Erkrankung zu verbessern.


Health-Disclaimer: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle aufgeführten Inhalte dienen zur neutralen Information und Weiterbildung. Sie stellen keinen medizinischen Rat dar.

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