🕑 Letztes Update: 26. April 2025 von Ang. Dr. Ahmad Fulan
✅ Quellen wissenschaftlich geprüft durch Dr. Aydin Yelken
Albumin im Serum ist ein wichtiger Laborwert, der viel über deine Gesundheit aussagt. Das Eiweiß trägt lebensnotwendige Nährstoffe durch deinen Körper und hält Flüssigkeit in deinen Blutgefäßen. Zu niedrige oder zu hohe Werte können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen.
Das Wichtigste in Kürze:
Albumin ist das häufigste Eiweiß in deinem Blut und transportiert lebenswichtige Stoffe.
Normale Albuminwerte liegen zwischen 3,5 und 5,2 g/dl und werden durch eine einfache Blutuntersuchung bestimmt.
Zu niedrige Werte (Hypoalbuminämie) können auf Leber-, Nieren- oder Darmerkrankungen hinweisen.
Albumin fällt bei Entzündungen im Körper, was die Beurteilung der Werte manchmal erschwert.
Bei Wassermangel oder Dehydration können die Werte vorübergehend erhöht sein.
Was genau ist Albumin und welche Funktion hat es?
Albumin macht etwa 60% aller Proteine im Blutserum aus. Deine Leber produziert täglich etwa 10-15 Gramm dieses lebenswichtigen Eiweißes. Es transportiert Hormone, Medikamente, Calcium und andere Stoffe durch deinen Körper. Ohne Albumin könnten viele Substanzen nicht dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden.
Eine besonders wichtige Aufgabe von Albumin ist die Regulierung des onkotischen Drucks. Es wirkt wie ein Magnet für Wasser und hält Flüssigkeit in deinen Blutgefäßen. Sinkt der Albuminwert zu stark, tritt Flüssigkeit ins Gewebe aus und verursacht Schwellungen. Bei schwerer Hypoalbuminämie sammelt sich Wasser im Bauchraum (Aszites) oder in der Lunge, was zu Atemnot führen kann.
Wann sind Albuminwerte zu niedrig und was bedeutet das?
Wenn dein Albuminwert unter 3,5 g/dl liegt, spricht man von Hypoalbuminämie. Ein leicht erniedrigter Wert muss nicht sofort beunruhigen, da Albumin bei jeder Entzündung im Körper sinkt. Selbst eine Erkältung kann vorübergehend niedrige Werte verursachen. Bei anhaltend niedrigen Werten solltest du jedoch hellhörig werden.
Eine chronisch niedrige Albuminkonzentration kann auf verschiedene Erkrankungen hindeuten:
1. Lebererkrankungen wie Hepatitis oder Zirrhose verringern die Produktion von Albumin.
2. Nierenerkrankungen führen zum Verlust von Albumin über den Urin.
3. Chronische Darmentzündungen oder Malabsorptionssyndrome verhindern die ausreichende Aufnahme von Eiweiß.
4. Schwere Verbrennungen oder große Wunden verursachen Eiweißverluste über die Haut.
5. Mangelernährung oder Hunger führt zu unzureichender Eiweißzufuhr.
Welche Probleme verursachen zu hohe Albuminwerte?
Erhöhte Albuminwerte über 5,2 g/dl sind seltener als niedrige. Sie entstehen meist durch Austrocknung (Dehydration) – dann konzentriert sich das Blut und alle Blutwerte erscheinen höher. Nach ausreichendem Trinken normalisieren sich diese Werte wieder.
Chronisch erhöhte Albuminwerte ohne Dehydration sind ungewöhnlich und können auf seltene Erkrankungen wie bestimmte Tumoren hinweisen. In manchen Fällen liegt eine Störung der Blutfiltration in der Niere vor. Dein Arzt wird die nötigen Untersuchungen durchführen, um die Ursache zu finden.
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Wie können Albuminwerte richtig beurteilt werden?
Die Beurteilung des Albuminwerts erfordert Erfahrung und das Gesamtbild. Albumin ist ein „negativer Akute-Phase-Protein“ – es sinkt bei akuten Entzündungen, selbst wenn die Leber gesund ist. Daher wird es oft zusammen mit Entzündungsmarkern wie CRP oder Blutsenkung gemessen. Ein niedriges Albumin bei normalem CRP deutet eher auf ein echtes Albuminproblem hin.
Der Albuminwert schwankt auch mit der Körperposition. Im Liegen ist er etwa 10% niedriger als im Stehen, da sich die Flüssigkeit im Körper anders verteilt. Für verlässliche Vergleichswerte sollte Blut immer in der gleichen Position abgenommen werden. Die Tageszeit spielt ebenfalls eine Rolle – morgens sind die Werte oft höher als abends. Aus diesem Grund werden Laborwerte meist am Morgen im nüchternen Zustand bestimmt.
Erklärung von Begriffen:
Häufige Fragen zum Thema „Albumin im Serum“
1. Wie kann ich meine Albuminwerte auf natürliche Weise verbessern?
Um deine Albuminwerte zu erhöhen, solltest du ausreichend proteinreiche Nahrung zu dir nehmen. Besonders wertvoll sind Eier, mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte und Milchprodukte. Bei bestehenden Leber- oder Nierenerkrankungen sprich jedoch vorher mit deinem Arzt, da hier manchmal die Proteinzufuhr angepasst werden muss. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, moderate Bewegung und Vermeidung von Alkohol unterstützen ebenfalls gesunde Albuminwerte.
2. Wie schnell ändert sich der Albuminwert im Blut?
Albumin hat eine Halbwertszeit von etwa 20 Tagen, was bedeutet, dass Veränderungen relativ langsam geschehen. Bei akuten Erkrankungen kann der Wert jedoch schneller sinken, da die Leber weniger produziert und bestehende Reserven genutzt werden. Nach einer Besserung der Grunderkrankung kann es 2-3 Wochen dauern, bis sich die Albuminwerte wieder normalisieren. Daher eignet sich Albumin gut zur Beurteilung des langfristigen Ernährungszustands, aber weniger für akute Veränderungen.
3. Was ist der Unterschied zwischen Albumin im Serum und Albumin im Urin?
Albumin im Serum wird in der Leber produziert und sollte im Blut verbleiben. Albumin im Urin hingegen ist ein Warnzeichen, da normalerweise kaum Albumin über die Nieren ausgeschieden wird. Erhöhte Urin-Albuminwerte (Albuminurie) deuten auf eine Nierenschädigung hin, oft als Folge von Diabetes oder Bluthochdruck. Bei zu niedrigen GFR-Werten sollte auch der Albuminspiegel überwacht werden.
4. Warum wird bei schweren Erkrankungen manchmal Albumin als Infusion gegeben?
Bei kritisch kranken Patienten mit sehr niedrigen Albuminwerten (unter 2,0 g/dl) und schweren Ödemen kann eine Albumin-Infusion notwendig sein. Das zugeführte Albumin erhöht den onkotischen Druck und zieht Flüssigkeit aus dem Gewebe zurück ins Blut. Dies wird vor allem bei Leberversagen, schweren Verbrennungen oder nach großen Operationen eingesetzt. Die Wirkung ist jedoch oft nur vorübergehend, wenn die Grunderkrankung nicht behandelt wird.
5. Können Medikamente die Albuminwerte beeinflussen?
Ja, einige Medikamente können Auswirkungen auf die Albuminwerte haben. Kortison kann in höheren Dosen den Albuminwert vorübergehend erhöhen. Bestimmte Antibiotika, Chemotherapeutika und entzündungshemmende Medikamente können die Leberfunktion beeinträchtigen und zu niedrigeren Werten führen. Da viele Medikamente an Albumin binden, kann ein niedriger Albuminwert zudem die Konzentration der freien, wirksamen Medikamente im Blut erhöhen und zu unerwarteten Nebenwirkungen führen.
6. Wie wirkt sich das Alter auf die Albuminwerte aus?
Mit zunehmendem Alter sinken die Albuminwerte leicht, auch bei gesunden Menschen. Bei über 70-Jährigen gelten oft schon Werte ab 3,2 g/dl als normal. Dieser altersbedingte Abfall hängt mit der verringerten Proteinsynthese in der Leber und häufigeren chronischen Entzündungsprozessen zusammen. Bei älteren Menschen sollte ein leicht erniedrigter Albuminwert daher nicht überbewertet werden. Bei deutlicheren Abfällen oder Symptomen wie Schmerzen im Knie oder anderen Gelenken durch Wassereinlagerungen sollte jedoch eine Abklärung erfolgen.
7. Besteht ein Zusammenhang zwischen Albumin und Knochenstärke?
Ja, Albumin spielt auch eine Rolle für die Knochengesundheit. Es transportiert Calcium im Blut, das für starke Knochen unerlässlich ist. Niedrige Albuminwerte über längere Zeit können zu einer verminderten Knochendichte beitragen. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit chronisch niedrigen Albuminwerten ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche haben. Diese Zusammenhänge sind besonders bei Hüft-Operationen relevant, da ein guter Albuminwert die Heilung fördert.

Ahmad ist ein Student der Medizintechnik. Neben seinem akademischen Engagement verbringt er seine Freizeit mit Fachliteratur, Gesundheit, Journalismus und Fußball. Zur Redaktion von KlarGesund gehört er seit 2023.
Health-Disclaimer: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle aufgeführten Inhalte dienen zur neutralen Information und Weiterbildung. Sie stellen keinen medizinischen Rat dar.