🕑 Letztes Update: 26. April 2025 von Ang. Dr. Ahmad Fulan
✅ Quellen wissenschaftlich geprüft durch Dr. Aydin Yelken
Übermäßiges Schwitzen kann im Alltag sehr belastend sein. Es gibt jedoch zahlreiche Methoden und Hilfsmittel, die Linderung verschaffen können – von einfachen Hausmitteln bis hin zu medizinischen Behandlungen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Aluminium-haltige Antitranspirantien blockieren die Schweißdrüsen und reduzieren die Schweißproduktion.
- Atmungsaktive Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder spezielle Funktionskleidung kann Schweiß besser ableiten.
- Eine ausgewogene Ernährung ohne scharfe Gewürze, Alkohol und Koffein kann Schweißausbrüche vermindern.
- Bei starkem Schwitzen (Hyperhidrose) bieten medizinische Behandlungen wie Botulinumtoxin-Injektionen oder Iontophorese wirksame Hilfe.
- Entspannungstechniken wie Meditation und Atemübungen können stress-bedingtes Schwitzen reduzieren.
Wie funktionieren Antitranspirantien und Deodorants?
Antitranspirantien enthalten meist Aluminiumsalze, die die Schweißdrüsenöffnungen vorübergehend verschließen und so die Schweißproduktion verringern. Sie wirken direkt an der Quelle des Problems. Je höher die Konzentration an Aluminiumsalzen, desto stärker die schweißhemmende Wirkung. Spezielle Antitranspirantien für Menschen mit Hyperhidrose enthalten bis zu 30% Aluminiumchlorhydrat.
Deodorants hingegen bekämpfen nicht das Schwitzen selbst, sondern nur den Geruch. Sie enthalten antibakterielle Substanzen, die die geruchsbildenden Bakterien abtöten oder hemmen. Zusätzlich überdecken sie mit Duftstoffen unangenehme Gerüche. Für optimale Ergebnisse solltest du Antitranspirantien abends vor dem Schlafengehen auf trockene Haut auftragen, da sie Zeit brauchen, um die Schweißdrüsen zu verschließen.
Welche Kleidung hilft gegen Schweißflecken?
Die richtige Kleidungswahl kann einen großen Unterschied machen. Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Wolle saugen Feuchtigkeit auf und lassen sie verdunsten. Besonders hilfreich sind locker sitzende, luftige Kleidungsstücke, die Luftzirkulation ermöglichen. Bei starkem Schwitzen unter den Achseln können spezielle Schweißpads oder Achselpads, die in die Kleidung geklebt oder eingenäht werden, die Feuchtigkeit auffangen und Flecken verhindern.
Moderne Funktionskleidung mit speziellen Fasern leitet Schweiß schnell von der Haut weg und lässt ihn verdunsten. Diese „Moisture-Wicking“-Materialien halten die Haut trocken und verhindern Schweißflecken. Dunkle oder gemusterte Kleidung kaschiert eventuelle Schweißflecken besser. Vermeide synthetische Stoffe wie Polyester oder Nylon, die Schweiß einschließen und Geruchsbildung fördern können.
Welchen Einfluss hat die Ernährung auf das Schwitzen?
Deine Ernährung kann dein Schwitzverhalten stark beeinflussen. Scharfe Gewürze wie Chili und Pfeffer regen die Schweißproduktion an, da sie den gleichen Wärmerezeptor (TRPV1) aktivieren, der auch auf Hitze reagiert. Dein Körper reagiert mit Schwitzen, um diese vermeintliche „Hitze“ abzukühlen.
Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, schwarzer Tee und Energy-Drinks stimulieren das zentrale Nervensystem und können die Schweißdrüsen aktivieren. Auch Alkohol erweitert die Blutgefäße und kann zu verstärktem Schwitzen führen. Zuckerreiche Speisen erhöhen den Blutzuckerspiegel, was ebenfalls Schweißausbrüche begünstigen kann.
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Welche medizinischen Behandlungen gibt es bei starkem Schwitzen?
Bei übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose) stehen verschiedene medizinische Behandlungen zur Verfügung. Eine effektive Methode ist die Iontophorese, bei der schwache elektrische Ströme durch Wasser geleitet werden, während Hände, Füße oder Achseln eingetaucht sind. Die Behandlung blockiert vorübergehend die Schweißdrüsen und wird mehrmals wöchentlich durchgeführt.
Botulinumtoxin (Botox) Injektionen bieten bei vielen Betroffenen eine wirksame, aber zeitlich begrenzte Lösung. Das Nervengift blockiert für etwa 6-9 Monate die Nervenimpulse zu den Schweißdrüsen. Diese Behandlung wird besonders häufig bei Achselschweiß eingesetzt.
Erklärung von Begriffen:
Häufige Fragen zum Thema „Was kann man gegen Schwitzen tun“
1. Können Hausmittel gegen starkes Schwitzen helfen?
Ja, einige Hausmittel können bei leichtem bis mittelstarkem Schwitzen wirksam sein. Salbeitee oder Salbeiextrakt wirkt schweißhemmend durch ätherische Öle und Gerbstoffe. Trinke 2-3 Tassen täglich oder nutze Salbeitinktur zum Einreiben. Apfelessig hat antiseptische Eigenschaften und kann die Hautoberfläche leicht versauern, was Bakterienwachstum hemmt. Trage ihn verdünnt auf die betroffenen Stellen auf. Backpulver neutralisiert Säuren im Schweiß und absorbiert Feuchtigkeit – einfach auf die trockene Haut auftupfen. Die Wirksamkeit dieser Mittel variiert jedoch stark von Person zu Person.
2. Welche Rolle spielt Stress beim Schwitzen?
Stress löst im Körper eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion aus, bei der Stresshormone wie Adrenalin ausgeschüttet werden. Diese erhöhen die Herzfrequenz, den Blutdruck und aktivieren die Schweißdrüsen, besonders an Händen, Achseln und im Gesicht. Dieses „emotionale Schwitzen“ unterscheidet sich vom Hitzeschwitzen und tritt unabhängig von der Umgebungstemperatur auf. Entspannungstechniken wie tiefe Bauchatmung, progressive Muskelentspannung, Meditation oder Yoga können helfen, dieses stressbedingte Schwitzen zu reduzieren. Regelmäßige körperliche Aktivität baut Stresshormone ab und kann paradoxerweise die allgemeine Schweißproduktion verringern.
3. Wann sollte ich mit übermäßigem Schwitzen zum Arzt gehen?
Suche ärztliche Hilfe, wenn dein Schwitzen deinen Alltag stark beeinträchtigt, zu sozialer Isolation führt oder Aktivitäten einschränkt. Auch wenn das Schwitzen plötzlich ohne erkennbaren Grund zunimmt, nachts auftritt oder von Symptomen wie Gewichtsverlust, Fieber oder Brustschmerzen begleitet wird, solltest du einen Arzt aufsuchen. Diese Anzeichen könnten auf eine zugrundeliegende Erkrankung wie Schilddrüsenprobleme, Diabetes oder Infektionen hinweisen. Der Hausarzt kann dich bei Bedarf an einen Dermatologen oder Endokrinologen überweisen. Es gibt wirksame medizinische Behandlungen, die deine Lebensqualität deutlich verbessern können.
4. Gibt es Medikamente gegen übermäßiges Schwitzen?
Ja, bei schwerer Hyperhidrose können verschiedene Medikamente helfen. Anticholinergika wie Oxybutynin oder Glycopyrrolat blockieren die Nervenimpulse zu den Schweißdrüsen und reduzieren das Schwitzen am ganzen Körper. Sie werden oral eingenommen, können aber Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen oder Verstopfung verursachen. Beta-Blocker oder Anxiolytika können bei stressbedingtem Schwitzen hilfreich sein. Diese Medikamente werden verschreibungspflichtig vom Arzt verordnet und sollten nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Die Wirksamkeit variiert individuell, und ein Arzt kann die für dich geeignete Option bestimmen.
5. Wie effektiv sind chirurgische Eingriffe gegen Schwitzen?
Chirurgische Eingriffe kommen nur bei schwerer, therapieresistenter Hyperhidrose in Betracht. Die endoskopische thorakale Sympathektomie (ETS) ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem bestimmte Nerven des sympathischen Nervensystems durchtrennt werden. Die Erfolgsrate liegt bei 95-98% für Handschweiß, jedoch können erhebliche Nebenwirkungen auftreten. Das kompensatorische Schwitzen – verstärktes Schwitzen an nicht operierten Körperstellen – betrifft bis zu 80% der Patienten und kann belastender sein als das ursprüngliche Problem. Weniger invasiv ist die schweißdrüsen-absaugende Kürettage bei Achselschweiß, bei der die Schweißdrüsen unter lokaler Betäubung entfernt werden. Diese irreversiblen Eingriffe sollten nur als letzte Option erwogen werden.
6. Welche Rolle spielt die Körperhygiene beim Schwitzen?
Eine gute Körperhygiene kann Schweißgeruch reduzieren, aber nicht das Schwitzen selbst. Regelmäßiges Duschen entfernt Bakterien, die Schweiß zersetzen und unangenehme Gerüche verursachen. Verwende pH-neutrale Waschprodukte, da zu aggressive Reinigung die natürliche Hautbarriere schädigen und zu vermehrtem Schwitzen führen kann. Achte auf gründliches Abtrocknen, besonders in Hautfalten, da Feuchtigkeit Bakterienwachstum fördert. Wechsle Kleidung regelmäßig und trage bei starkem Schwitzen gegebenenfalls frische Kleidung zum Wechseln mit. Bei Fußschweiß helfen täglicher Sockenwechsel, atmungsaktive Schuhe und spezielle Fußpuder oder -sprays mit schweißhemmenden und antibakteriellen Eigenschaften.
7. Kann man durch Training das Schwitzen reduzieren?
Regelmäßiges Training kann paradoxerweise langfristig zu weniger Alltagsschwitzen führen. Der Körper wird effizienter in der Thermoregulation – du beginnst erst bei höherer Aktivität oder Temperatur zu schwitzen. Ausdauertraining verbessert die Kreislaufeffizienz, was die Notwendigkeit des Schwitzens verringert. Gleichzeitig hilft sportliche Aktivität beim Abbau von Stresshormonen, die Schweißausbrüche auslösen können. Während des Trainings selbst wirst du natürlich schwitzen – das ist normal und gesund. Wähle atmungsaktive Sportkleidung und dusche nach dem Training zügig, um Bakterienwachstum zu minimieren. Bei starker Hyperhidrose kann intensives Training jedoch die Symptome verschlimmern; hier ist eine ärztliche Beratung sinnvoll.

Ahmad ist ein Student der Medizintechnik. Neben seinem akademischen Engagement verbringt er seine Freizeit mit Fachliteratur, Gesundheit, Journalismus und Fußball. Zur Redaktion von KlarGesund gehört er seit 2023.
Health-Disclaimer: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle aufgeführten Inhalte dienen zur neutralen Information und Weiterbildung. Sie stellen keinen medizinischen Rat dar.