Woher kommen leichte Schmerzen in der Brust und wann solltest du zum Arzt

🕑 Letztes Update: 26. April 2025 von Ang. Dr. Ahmad Fulan
✅ Quellen wissenschaftlich geprüft durch Dr. Aydin Yelken

Leichte Schmerzen in der Brust können viele Ursachen haben – von harmlosen Muskelverspannungen bis hin zu ernsteren Herzproblemen. Wichtig ist, die verschiedenen Arten von Brustschmerzen zu verstehen und zu wissen, wann du medizinische Hilfe suchen solltest.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Leichte Brustschmerzen haben oft harmlose Ursachen wie Muskelverspannungen, Sodbrennen oder Stress.
  • Die Art des Schmerzes gibt wichtige Hinweise: Stechende, kurze Schmerzen sind meist harmloser als drückende oder ausstrahlende Schmerzen.
  • Bei plötzlichen, starken Schmerzen, die mit Atemnot, Schwitzen oder Übelkeit einhergehen, solltest du sofort den Notarzt rufen.
  • Frauen können zyklische Brustschmerzen aufgrund hormoneller Schwankungen erleben.
  • Stress und Angstzustände können körperliche Brustschmerzen verursachen, die sich sehr real anfühlen.

Welche harmlosen Ursachen stecken hinter Brustschmerzen?

Viele leichte Brustschmerzen haben muskuloskelettale Ursachen. Verspannte Brustmuskeln oder Muskeln zwischen den Rippen können stechende oder ziehende Schmerzen verursachen. Diese treten häufig nach ungewohnter körperlicher Anstrengung, falschen Bewegungen oder längerem Sitzen in schlechter Haltung auf. Die Schmerzen verschlimmern sich oft bei bestimmten Bewegungen oder Druck auf die betroffene Stelle.

Auch Sodbrennen und Verdauungsprobleme können sich als Brustschmerzen äußern. Die Speiseröhre verläuft durch den Brustkorb, und wenn Magensäure zurückfließt, entsteht ein brennendes Gefühl, das leicht mit Herzproblemen verwechselt werden kann. Diese Schmerzen treten oft nach großen Mahlzeiten, im Liegen oder bei Vorbeugung auf und können von saurem Aufstoßen begleitet sein.

Brustschmerzen, die sich bei Bewegung, Atmung oder Druck auf die Brust verstärken, sind häufig muskulären Ursprungs und in der Regel harmlos; trotzdem lohnt sich ein Arztbesuch zur Abklärung, besonders wenn sie zum ersten Mal auftreten oder sich von früheren Beschwerden unterscheiden.

Wann könnten Brustschmerzen auf Herzprobleme hindeuten?

Herzbedingte Brustschmerzen fühlen sich typischerweise anders an als muskuläre Beschwerden. Sie werden oft als dumpf, drückend oder einengend beschrieben – als würde jemand auf deiner Brust sitzen oder ein Band um deinen Brustkorb schnüren. Diese Schmerzen strahlen häufig in den linken Arm, den Kiefer, den Rücken oder den Oberbauch aus.

Bei Angina pectoris treten die Schmerzen meist bei körperlicher Anstrengung oder Stress auf und lassen bei Ruhe nach. Dies geschieht, weil das Herz bei Belastung mehr Sauerstoff benötigt, diesen aber durch verengte Herzkranzgefäße nicht ausreichend erhält. Bei einem Herzinfarkt sind die Schmerzen intensiver, dauern länger an und verschwinden nicht im Ruhezustand. Sie werden oft von Symptomen wie Atemnot, kaltem Schweiß, Übelkeit oder ungewöhnlicher Müdigkeit begleitet.

Wie beeinflusst Stress deine Brustschmerzen?

Stress und Angstzustände können körperliche Symptome verursachen, die sich als Brustschmerzen äußern. Bei einer Panikattacke kommt es oft zu Herzklopfen, schnellem Puls und stechenden Brustschmerzen. Diese Symptome entstehen durch die erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen, die Herzfrequenz und Blutdruck ansteigen lassen und zu Muskelverspannungen führen können.

Das sogenannte „Broken-Heart-Syndrom“ oder Tako-Tsubo-Kardiomyopathie ist eine stressbedingte, vorübergehende Herzschwäche, die ähnliche Symptome wie ein Herzinfarkt verursachen kann. Sie tritt häufig nach emotional belastenden Ereignissen auf. Anders als beim Herzinfarkt liegen hier jedoch keine verschlossenen Herzkranzgefäße vor, und die Herzfunktion erholt sich in der Regel vollständig.

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Welche Brustschmerzen sind typisch für Frauen?

Viele Frauen erleben zyklische Brustschmerzen (Mastalgie), die mit ihrem Menstruationszyklus zusammenhängen. Diese hormonell bedingten Schmerzen treten typischerweise vor der Periode auf und bessern sich, sobald die Blutung einsetzt. Die Brust kann sich dabei geschwollen, empfindlich oder knotig anfühlen. Hormonelle Verhütungsmittel und Hormonersatztherapien können diese Beschwerden verstärken oder abschwächen.

Auch Veränderungen der Brust während Schwangerschaft und Stillzeit können zu Schmerzen führen. Die Brust bereitet sich auf die Milchproduktion vor, was zu Spannungsgefühlen führen kann. Beim Stillen können Milchstau oder Entzündungen der Brustdrüsen (Mastitis) schmerzhafte Beschwerden verursachen, die mit Rötung, Schwellung und manchmal Fieber einhergehen.

Erklärung von Begriffen:

InterkostalneuralgieCostochondritisPerikarditisRefluxösophagitisPleuritis
Interkostalneuralgie bezeichnet Schmerzen, die durch Reizung oder Schädigung der Nerven zwischen den Rippen (Interkostalnerven) entstehen und sich als scharfe, stechende Schmerzen entlang der Rippen äußern, oft verstärkt durch tiefes Einatmen oder bestimmte Bewegungen.
Costochondritis ist eine Entzündung des Rippenknorpels, der die Rippen mit dem Brustbein verbindet, und verursacht Schmerzen im vorderen Brustbereich, die sich bei Druck auf die betroffenen Stellen, beim Husten oder bei tiefen Atemzügen verschlimmern können.
Perikarditis bezeichnet eine Entzündung des Herzbeutels (Perikard), die scharfe, stechende Brustschmerzen verursacht, welche sich im Liegen und beim Einatmen oft verschlimmern und im Sitzen mit vorgebeugtem Oberkörper verbessern können.
Refluxösophagitis ist eine Entzündung der Speiseröhre, die durch den Rückfluss von Magensäure verursacht wird und zu brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein führt, oft verbunden mit saurem Aufstoßen und einem brennenden Gefühl, das bis in den Hals aufsteigen kann.
Pleuritis ist eine Entzündung des Brustfells (Pleura), der dünnen Membran, die die Lunge umgibt, und verursacht scharfe, stechende Brustschmerzen, die sich beim Atmen oder Husten deutlich verschlimmern und oft in den Rücken oder die Schulter ausstrahlen können.

Häufige Fragen zum Thema „Leichte Schmerzen in der Brust“

1. Wie unterscheide ich harmlose von gefährlichen Brustschmerzen?

Harmlose Brustschmerzen sind meist stechend, punktuell und verändern sich bei Bewegung oder Druck. Gefährliche Brustschmerzen dagegen sind oft drückend oder einengend, strahlen in Arm, Kiefer oder Rücken aus und gehen mit Symptomen wie Atemnot, Schwitzen oder Übelkeit einher. Bei Unsicherheit oder neuen, ungewohnten Brustschmerzen solltest du immer ärztlichen Rat einholen.

2. Können Brustschmerzen durch falsche Atmung entstehen?

Ja, Hyperventilation oder Atmungsstörungen bei Stress und Angstzuständen können zu Brustschmerzen führen. Durch schnelles, flaches Atmen verkrampfen sich die Brustmuskeln und Muskeln zwischen den Rippen, was stechende Schmerzen verursacht. Zudem kann es zu einem Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt kommen, das Kribbeln und Taubheitsgefühle zur Folge hat. Bewusstes, tiefes Atmen kann diese Beschwerden lindern.

3. Was hilft gegen muskuläre Brustschmerzen?

Bei muskulären Brustschmerzen helfen Wärme (Wärmflasche, warme Dusche), sanfte Dehnübungen und leichte Massagen der betroffenen Muskeln. Über-the-Counter-Schmerzmittel wie Ibuprofen können Schmerzen und Entzündungen lindern. Achte auf eine gute Körperhaltung, besonders bei langem Sitzen. Bei anhaltenden Beschwerden können präventive Maßnahmen für eine gesunde Wirbelsäule hilfreich sein, um weitere Verspannungen zu vermeiden.

4. Können Brustschmerzen vom Magen kommen?

Ja, Verdauungsprobleme wie Sodbrennen (Reflux) verursachen häufig Brustschmerzen. Die Speiseröhre verläuft durch den Brustkorb, und aufsteigende Magensäure kann brennende Schmerzen hinter dem Brustbein verursachen, die leicht mit Herzproblemen verwechselt werden können. Diese Schmerzen verschlimmern sich oft nach dem Essen, im Liegen oder bei Vorbeugung. Antazida, eine aufrechte Körperhaltung und schnelle Hilfe gegen Sodbrennen können die Beschwerden lindern.

5. Wann sollte ich mit Brustschmerzen zum Arzt gehen?

Suche ärztliche Hilfe, wenn die Brustschmerzen neu oder ungewohnt sind, länger als einige Tage anhalten, mit Atemnot, Schwitzen, Schwindel oder Übelkeit einhergehen, oder wenn du Risikofaktoren für Herzerkrankungen hast (wie Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, familiäre Vorbelastung). Bei plötzlichen, starken Schmerzen, besonders wenn sie in Arm, Kiefer oder Rücken ausstrahlen, solltest du sofort den Notarzt rufen.

6. Können Brustschmerzen mit der Lunge zusammenhängen?

Ja, verschiedene Lungenprobleme können Brustschmerzen verursachen. Bei einer Lungenentzündung treten oft stechende Schmerzen beim Atmen auf, begleitet von Husten, Fieber und Atemnot. Eine Lungenembolie (Blutgerinnsel in der Lunge) verursacht plötzliche, scharfe Brustschmerzen mit Atemnot und sollte sofort medizinisch behandelt werden. Auch ein Pneumothorax (kollabierte Lunge) kann zu plötzlichen, einseitigen Brustschmerzen mit Atemnot führen und erfordert dringende medizinische Versorgung.

7. Wie hängen Brustschmerzen und Stress zusammen?

Stress aktiviert dein sympathisches Nervensystem und führt zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin, die Herzfrequenz und Blutdruck erhöhen können. Dies kann Herzklopfen und Brustschmerzen verursachen. Zudem führt chronischer Stress häufig zu Muskelverspannungen im Brust- und Schulterbereich. Entspannungstechniken wie tiefes Atmen, progressive Muskelentspannung oder digitale Beratung durch einen Arzt können helfen, stressbedingte Brustschmerzen zu lindern.


Health-Disclaimer: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle aufgeführten Inhalte dienen zur neutralen Information und Weiterbildung. Sie stellen keinen medizinischen Rat dar.

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